Die Angst geht um in dunklen Wolken

Und der Herr sprach zu seinen Kindern, du sollst auf dem Heuboden nicht mit dem Feuer spielen.

Doch Max und Moritz diese beiden, sie wollten sich die Zeit vertreiben. So suchten sie aus langer Weile sich ein zwei drei vier Feuersteine. Auf dem Boden liegt das Heu warm und trocken freu freu freu. Oh wie schön die Funken schlagen zaghaft an den Halmen nagen. Schon brennt die Scheune lichterloh und Max und Moritz ebenso.

Mit Blick auf die gegenwärtigen Situation zeichnet sich eine mehr und mehr bedauernswerte Entwicklung ab, denn wenn die Angst regiert darf man sich nicht all zu viele Hoffnungen machen das die getroffenen Entscheidungen sich durch besonnene Sorgfalt auszeichnen.

Sie sind in der Tat alles andere, und ich würde sie auf den ersten Blick, als im affektiven Eifer getroffen bezeichnen.

Eine rudimentäre Sinnhaftigkeit der maßgebenden weltweit politischen Agenda lässt sich dennoch wage erkennen sobald wir unser Augenmerk beispielsweise den CO2 Emissionen widmen. Hier hatte der Shut Down wahre Wunder bewirkt, und tatsächlich machen viele der beschlossenen gesellschaftlichen Einschränkungen, mit denen wir uns derzeit herumschlagen dürfen, aus dieser Perspektive insofern Sinn, das wir ein wenig Zeit gewinnen.

Doch weshalb traf die Wahl auf einen unsichtbaren Feind, wieso dieser Vorwand anstatt ehrlich zu sagen, wir sind so krass am Arsch das wir keine andere Lösung sehen. Wohl eben genau aus diesem Grund.

Die weltweite Staatengemeinschaft hat was die Erhaltung naturgegebener Gleichgewichte anbelangt irreversibel und auf ganzer Linie versagt, und so werden die Verheerungen die wir diesbezüglich in den kommenden 100 Jahren erleben werden dürfen, in einer Art und Weise kolossal sein, wie wir es uns kaum vorstellen können.

Unvoreingenommene Ehrlichkeit in der Sache würde hier unweigerlich ein derartiges Chaos verursachen, das das was wir als Zivilisation bezeichnen ein jähes Ende finden würde.

Sicher würde die Menschheit den Wandel der Welt auch unter diesen Voraussetzungen überstehen, doch weder das Smartfone, noch die Demokratie, womöglich nicht einmal die Erfindung der Dampfmaschine würden im Nachher noch existieren.

Es wandern die Schwachen den Starken gen Rachen.

Im Hinblick auf mögliche Optionen, traf man offensichtlich, wenn auch nur halbherzig auf globaler Ebenen die Entscheidung, unter Anwendung repressiver Maßnahmen mittelfristig zumindest die Ordnung aufrecht zu erhalten. Wobei der gute Vorwand für die Eingewöhnungsphase bestimmen wichtig war.

Sei artig, dann bekommst du Brot und Spiele zurück, das ist vielleicht ein bemitleidenswerter Hoffnungsschimmer am Horizont, aber immerhin einer der sich seit Jahrtausenden als immer wieder nutzbringend erwiesen hat.

Man hätte schon vor fünfzig Jahren in aller Ernsthaftigkeit damit beginnen müssen, das richtige zu tun. Tatsächlich hatten wir gar keine Zeit für so Sachen wie den kalten Krieg, oder darüber zu streiten welcher “Ismus“ jetzt das bessere für uns bereit hält.

All der Eifer nach höher, weiter, schneller. Der Versuch unendliches Wachstum in einem begrenzten Raum zu etablieren, war in Anbetracht des Vorhersehbaren vielleicht auch nicht gerade die klügste Entscheidung.

06.Aug. 2020

Robert Klammer

video link: https://www.youtube.com/watch?v=XawNdx6tvJk

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Please reload

Please wait...